Sie hat sich getrennt, weil sie keine Wochenend-Fernbeziehung erträgt!
Obwohl sie sich beide sehr lieben, hat sie Schluss gemacht: Sie hält es nicht aus, ihn nur am Wochenende zu sehen, nur eine Fernbeziehung zu haben
Hallo Beatrice,
meine (Ex)Freundin und ich kennen uns schon seit ca. 8 Jahren (wir waren in der selben Firma). Letztes Jahr auf einer Party kam es zu einem Flirt zwischen uns, und dann führte eins zum anderen und wir wurden ein Paar. Wir hatten ein unglaublich schöne Beziehung, alles war perfekt, unser Freundeskreis und unsere Familien standen immer hinter uns und konnten sich uns gar nicht mehr getrennt vorstellen. Auch wir konnten das nicht, wir haben uns über alles geliebt und hatten auch schon gemeinsame Zukunftspläne! Wir sahen uns das ganze Jahr in der Arbeit und damit jeden Tag.
Nun kommt das Problem. Sie wurde von der Firma versetzt und arbeitet seit acht Wochen in einer anderen Stadt, während ich noch am selben Ort arbeite. Das Blöde daran ist, dass ihr Arbeitsplatz über 300 km weit weg ist und sie nur am Wochenende kommen kann. Das war uns vorher klar, dass wir uns ab jetzt seltener sehen würden, wir waren aber beide davon überzeugt, dass wir das durchstehen.
Jedoch letztes Wochenende fing sie plötzlich an ganz stark zu weinen und sagte, dass sie mit der Situation einer Fernbeziehung nicht klar kommt. Das war natürlich ein riesen Schock für mich. Am nächsten Tag sagte sie mir, dass es besser wäre, wenn wir uns trennen würden, weil sie so nicht weitermachen kann. Wir beschlossen, eine Woche über alles nachzudenken und uns dann zu entscheiden.
Nach einem langen Gespräch war sie immer noch der Meinung, dass es so besser ist. Sie sagte, dass sie das nie wollte und dass sie mich immer noch über alles liebt und am liebsten mit mir zusammen bleiben würde, aber es nicht verkraften kann, mich nur am Wochenende zu sehen, weil sie Menschen, die ihr wichtig sind, um sich herum haben muss.
Ich kann das absolut nicht verstehen, ich hab ihr versucht zu erklären, dass es eine Gewöhnungssache ist und alles wieder gut wird, sie ist aber nicht der Meinung.
Ich weiß überhaupt nicht, was ich machen soll! Da ich weiß, dass sie mich liebt, hab ich immer noch die Hoffnung, dass sie zurückkommt; da wir uns aber überhaupt nicht sehen, hab ich auch ständig die Angst, dass sie mich vergisst!
Ich weiß nicht, ob ich sie in Ruhe lassen soll oder ich alles versuchen soll, damit sie zu mir zurück kommt…
Ich weiß, dass wenn man zu viel macht, geht es ihr auf die Nerven und sie denkt, dass es die richtige Entscheidung war, sich zurückzuziehen. Aber wenn ich gar nichts unternehme, weiß ich, dass ich es bereuen werde.
Haben Sie vielleicht einen Tipp, was ich tun soll? Um sie kämpfen oder Ruhe geben?
Ich bitte Sie um eine Antwort, weil ich echt nicht mehr weiter weiß!
Tim (28)
Hi Tim,
Du fragstest: „Soll ich um sie kämpfen oder Ruhe geben?“
Na, erst mal deine liebevolle Unterstützung anbieten – ohne Druck. Ferner solltest du ihr anbieten, dass ihr einen Weg suchen könntet, euch so viel wie möglich zu sehen (z.B. indem du so oft wie möglich zwischendurch zu ihr fährst). Aber dass du sie auch gern erst mal einige Zeit in Ruhe lassen willst, wenn sie das grade braucht.
Ich denke, deine Freundin ist einfach von der neuen Situation so gestresst, dass der Gedanke, nebenher auch noch eine Fernbeziehung zu führen und auf Reihe zu kriegen, sie total überfordert. Das heißt, sie braucht erst mal Zeit, sich in die neue Umgebung und die Anforderungen der Ausbildung hineinzufinden. Wenn sie da Ordnung reingekriegt hat und alles seinen Gang geht, hat sie auch wieder „Kapazitäten frei“ für eine Beziehung. Und kommt dann wieder auf dich zu. Hab Geduld und Nachsicht.
Und mach dir nicht so viele Sorgen, dass sie dich „vergessen“ könnte. Im Gegenteil – wenn sie sich sortiert hat und wieder mehr innere Ruhe hat, wird sie sich ganz stark an die guten Seiten eurer Beziehung erinnern und dich vermissen.
Noch viel besser wäre allerdings, wenn du in den Ort ziehen könntest, wo sie jetzt ihre Arbeit hat. Bemühe dich darum, kämpfe in dieser Hinsicht um sie!
Liebe Grüße
Beatrice Poschenrieder