Meine Frau eröffnete mir, dass sie keinen Sex mehr mit mir haben will

Zuerst sagte sie, sie will keinen Sex, keine körperliche Nähe mehr mit mir, sondern Abstand, schließlich kam heraus: sie liebt mich nicht mehr

Erst sagt sie, sie will keinen Sex mehr mit mir, jetzt sagt sie, sie liebt mich nicht mehr

Hallo Beatrice,
Meine Frau und ich kennen uns nun schon 14 Jahre. Seit 8 Jahren sind wir verheiratet und haben 2 Kinder, 8 und 5 Jahre alt.
Das Problem: Seit einiger Zeit funktioniert unser Sex nicht mehr.
Vorher lief eigentlich alles perfekt, kein Streit, keine Sorgen, alle Zeit Harmonie. Gleiche
Ziele, gleiche Probleme. Klingt ziemlich langweilig. War es aber nicht! Nun hat mir meine Frau eröffnet, dass unser Sex nur noch Pflicht für sie ist. Sie will keinen Sex mehr und das Bett nicht mehr mit mir teilen und überhaupt will sie viel mehr im Alleingang machen, ganz viel Freiraum für sich haben, statt ständig “zusammenzuglucken”, wie sie sagt. Auf mein Nachhaken hin äußerte sie, dass sie einfach nicht mehr: “Ich liebe dich” sagen kann und dass diese Art des Zusammenlebens sie mehr und mehr aushöhlt. Einzig als Vater und Freund möchte sie mich nicht verlieren.
Dieser Erkenntnis gingen einige sehr, sehr schmerzhafte Unterhaltungen voraus.

Und was das Körperliche betrifft: Sie möchte nicht mehr, dass ich ihr beim Duschen zuschaue, ihre Brüste sind von der Stillzeit mitgenommen. Sie möchte mich nicht knutschen. Sie fängt niemals nicht mit Zärtlichkeiten an. Sie verschliesst sich mir, antstatt sich mir öffnen zu wollen.
Sie glaubt, dass vielleicht all das wieder möglich ist, nur nicht mit mir.

Unser Sex läuft seit sehr langer Zeit nur mechanisch. Ich errege sie an ihren Brüsten und sie besorgt es sich mit meinem Penis an ihrer Klitoris selbst. Das anschließende Eindringen von mir empfindet sie als Pflichtübung.
Wenn ich versuche, das Vorspiel mit romantischen Elementen wie gutes Essen und Komplimenten zu verbessern, so sieht sie dies eher als unnötig an, da es das eigentliche Desinteresse nicht aufhebt.
Kann ich nur mit Distanz ihr Interesse wieder wecken? Oder sollte ich weiterhin freundschaftliche Nähe wahren, wodurch aber der sexuelle Reiz vielleicht vollständig bei uns beiden zum Erliegen kommt?

Wie kann ich wieder als Sexpartner für sie interessant werden?
Kann ich als Mann überhaupt wieder sexuelles Interesse an mir bei ihr wecken?
Welche Möglichkeiten habe ich, um ihre sexuelle Experimentierfreude zu wecken?
Interessant ist auch die Frage: Gibt es einen Zeitpunkt, an dem mann/frau nicht mehr über sich reden sollten?
Danke
Michael (36)

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Lieber Michael,
ich werde Ihnen gleich noch ein paar Fragen stellen, aber vorab schon mal ein paar Dinge sagen.
“Gibt es einen Zeitpunkt, an dem mann/frau nicht mehr über sich reden sollten?”
Natürlich darf man Dinge nicht zerreden, vor allem wenn die Gespräche sich zunehmend so entwickeln, dass sie einen der Partner (oder beide) nerven, belasten oder unter Druck setzen. Aber im Grunde ist die fortlaufende Kommunikation über alles, was in der Beziehung los ist, die Basis dafür, dass man immer wieder eine Kurskorrektur vornehmen kann und so dafür sorgt, dass es weiterhin gut läuft. Dies haben Sie beide offenbar teilweise verpasst. Zum Beispiel dass Ihrer beider Sexleben sich zu etwas eher Mechanischem entwickelt hat, war schon ein deutliches Warnzeichen, dass da etwas gehörig in die falsche Richtung ging.
Oft gehen dem einige Beziehungsprobleme voraus oder vielleicht auch eine gewisse innerliche Entfremdung vom Partner, was dazu führt, dass man immer weniger in der Lage ist, sich dem anderen körperlich zu öffnen und zärtlich hinzugeben.
Darauf weist auch hin, dass Ihre Frau sagte, “dass sie einfach nicht mehr: “Ich liebe dich” sagen kann und dass diese Art des Zusammenlebens sie mehr und mehr aushöhlt”.
Frage Nr. 1:
Was war da los, verflixt nochmal? So etwas kommt ja nicht auf einmal, sondern entsteht über einen längeren Zeitraum. Wissen Sie es? Was hat sie Ihnen immer wieder vorgeworfen, was hat sie immer wieder beklagt oder angemahnt?
Wenn Sie es nur ungenau sagen können, so bitten Sie Ihre Frau auf sehr freundliche Art, es ihnen offen und ausführlich darzulegen. Hören Sie einfach zu, argumentieren Sie nicht dagegen, sondern unterstützen Sie sie, mit der ganzen Wahrheit herauszurücken.

Frage Nr. 2: “dass diese Art des Zusammenlebens sie mehr und mehr aushöhlt” – was genau meint sie damit? Wenn Sie´s nicht genau wissen, bitte haken Sie auch hier nach.

Frage Nr. 3: Lieben Sie Ihre Frau noch? Oder ist es eher ein “sehr gern haben”?

Nr. 4: Finden Sie sie noch sexy?

Nr. 5: Kann es sein, dass Ihre Frau Sie nicht mehr sexy findet? Wenn ja, woran könnte es liegen? Bitte alles aufzählen, und zwar ehrlich! (z.B.: haben Sie sich äußerlich etwas gehen lassen?)

Nr. 6: Welche Art von Auszeit will Ihre Frau? Eigene Wohnung? Wie lange? Und was wird mit den Kindern?

Nr. 7: Wie lange geht das schon mit dem eher mechanischen Sex? Und seit wann haben Sie diese Ehekrise und die schmerzhaften Aussprachen?

Nr. 8: Wären Sie und Ihre Frau eventuell bereit für eine Eheberatung?

Bis bald
Beatrice Poschenrieder
 

Sehr geehrte Frau Beatrice,
vorab herzlichesten Dank für ihre schnelle Antwort!!
Natürlich wäre es sinnvoller, Ihre Fragen mit meiner oder von meiner Frau beantworten zu lassen, doch habe ich Angst sie damit wieder zu nerven. Wenn ich meine Frau richtig verstanden habe, so möchte sie nicht immer wieder “unsere Situation” vor Augen geführt bekommen, wenn sie nun wieder versucht, an sich selbst, an unserer Beziehung zu arbeiten. D.h. eine möglichst gute Stimmung zu Hause zu haben, um darüber wieder Nähe entstehen zu lassen.
Seit unserem letzten Gespräch vor 10 Tagen läuft es ausserhalb des Betts phantastisch, ohne sich grundlegend vom normalen Zustand zu unterscheiden, doch wenn ich im Bett “teste”, wie es wirklich aussieht und versuche, “zwiedeutig/eindeutig” Zärtlichkeiten zu geben, bemerke ich die unscheinbaren und doch bestimmten Abwehrreaktionen – und wenn es nur die “zufällige” Bewegung der Hand oder ihrer Beine ist.

Nun zu Ihren Gegenfragen :
Frage Nr. 1: Was war da los, verflixt nochmal? Was hat sie Ihnen immer wieder vorgeworfen, was hat sie immer wieder beklagt oder angemahnt?
Natürlich habe ich ihr genau diese Fragen gestellt, aber eigentlich habe ich keine klare Aussage erhalten. ich spekuliere aber, und das schliesse ich nun wieder aus meiner eigenen Erfahrung mit meinem Vater, der mit seiner Art eher nervig ist, dass ich einfach eine ähnliche Wirkung auf sie habe. (Wie der Vater, so der Sohn.) Sie hatte mir attestiert, dass sie mir keine Vorwürfe machen kann ?!?!?! Leider hat sie nie etwas beklagt oder angemahnt, oder ich bin ein Ignorant sondergleichen.
Natürlich war ich bequem genug, nicht mehr um ihre Aufmerksamkeit zu kämpfen und natürlich hinterlässt der Alltag seine Spuren usw.

Frage Nr. 2: “dass diese Art des Zusammenlebens sie … aushöhlt” – was meint sie damit?
Sie hat nicht mehr das Gefühl nach Hause zu kommen. In ein Zuhause, auf das sie sich freuen kann. Die Tür hinter sich zu zu machen und all das bei sich zu haben, das ihr Freude bereitet.
Natürlich sehnt sich jeder nach mehr Selbstverwirklichung, die Kinder, die fehlende Zeit, vielleicht auch die fehlenden Ideen, fehlende Freunde und das Wohnen in einem kleineren Ort könnten daran schuld sein.

Frage Nr.3: Lieben Sie Ihre Frau noch?
Was heisst Liebe ! Wie kann mann/Frau eigene Gefühle erkennen und sich sicher sein oder sie nur wirklich beschreiben können.
Z.b. kannte ich bis zu dem Geständnis meiner Frau keinerlei Eifersucht. Sie war mir niemals egal ! Ich war mir ihrer positiven Gefühle für mich völlig sicher.
Auch jetzt könnte ich mich mit den Gedanken anfreunden, dass sie in einem noch zu klärenden Rahmen sexuelle Erfahrungen ausserhalb der Ehe macht, wenn nur ich die Nr. 1 bleiben könnte. (Einmal ist keinmal)
Seit ihrem Geständnis habe ich panische Angst, sie zu verlieren. Mit dieser Angst in der Brust kann ich die ganze Zeit nur noch an sie denken.
Ich bin auch zu völligem Sexverzicht bereit. Natürlich nicht wirklich, aber bei der Alternative, sie zu verlieren, ist die Bereitschaft wieder da.
Ich möchte die ganze Zeit bei ihr sein, die Zeit auf Arbeit kommt mir endlos lang vor.
Zu Hause muss ich mich zusammenreissen, um nicht ständig an ihr herumzustreicheln usw… Ja, ich liebe sie, wie man nur eine Frau lieben kann.

Frage Nr. 4: Finden Sie sie noch sexy?
Wenn ich sie sehe, mit welcher Anmut sie sich an- oder auszieht… Ihr ganzes Wesen lässt mich verrückt werden nach ihr. Ich kann Ihren Körper streicheln ohne aufzuhören. Wenn sie schwitzt, möchte ich ihren ganzen Körper trocken küssen. Ihr Körpergeruch ist das schönste Parfüm auf der Welt.

Frage Nr. 5: Kann es sein, dass Ihre Frau Sie nicht mehr sexy findet?
Leider kenn ich mich zu wenig in der weiblichen Psyche aus, um das noch über mich selbst einschätzen zu können.
Ich erkenne andererseits auch die Attraktivität anderer Männer und welche Wirkung diese auch auf mich hat und in diesem Kontext finde ich mich nicht unattraktiv. Ob sie dies als sexy einschätzt, kann ich nicht beurteilen.

Frage Nr. 6: Welche Art von Auszeit will Ihre Frau? Eigene Wohnung? Wie lange? Und was wird mit den Kindern?
Als das Thema aufkam, hatte ich ihr unmissverständlich klargemacht, dass Auszeit nur heissen kann, dass sie geht und nicht ich, so dass sich dieses Thema auf eine sexuelle Auszeit reduziert hat.
Natürlich habe auch ich darüber nachgedacht, im Interesse der Kinder, selbst diese Auszeit zu nehmen…. aber das fällt mir unendlich schwer und diese Entscheidung wurde erst einmal auch von ihr vertagt.

Frage Nr. 7: Wie lange geht das schon mit dem eher mechanischen Sex? Und seit wann haben Sie diese Ehekrise und die schmerzhaften Aussprachen?
Au backe, mein Sohn ist jetzt 8 und ich glaube, den letzten spontanen Sex während dieser Schwangerschaft gehabt zu haben.
Natürlich hat es immer wieder romantische Abende gegeben, die mal “besser” und mal “schlechter” waren. Doch ich habe nie aus unserem Sex eine Beschreibung für unsere Beziehung abgeleitet. Mann schränkt sich halt ein…
Die größte Errungenschaft war in dieser Zeit, seit ungefähr zwei Jahren, oraler Sex für sie. Das funktioniert nicht schlecht und ich werd dabei total wuschig.
Doch leider konnte / wollte sie mich, bis auf ein paar Ausnahmen, nie knutschen, und das fehlt mir bis heute sehr stark. Sie hatte mir schon immer dazu gesagt, dass es ihr nichts bringt und daher möchte sie es nicht.
Also habe ich aus Rücksicht dies nicht eskalieren lassen. Auch bin ich schon seit dieser Zeit die Jagd nach dem Orgasmus leid.
Doch für sie war dadurch (vielleicht) auch immer ein Ende abzusehen. Wenn sie mir nicht wiederholt etwas vorgespielt hat, so haben wir zusammen für sie in eine 85%ige Orgasmusquote erreicht.

Die schmerzhaften Aussprachen begannen, als wir Monogamie als Norm der Ehe anfingen gemeinsam in Frage zu stellen. Dabei habe ich, um auch über uns zu sprechen, begonnen, sie mit Spekulationen über uns zu provozieren. Ich habe versucht unsere Situation schlechter darzustellen, als ich eigentlich dachte, und bin dabei auf keinen Boden gestoßen.
Dies geht nun schon seit über 4 Wochen so.

Frage Nr. 8: Wären Sie und Ihre Frau eventuell bereit für eine Eheberatung?
Ich ja, meine Frau nein.
Michael

Antworten von der Paarberaterin:

Lieber Michael,
ich habe nun lange darüber nachgedacht und auch mit ein paar Leuten über Ihre Geschichte gesprochen.
Zuerst einmal beantworte ich Ihre Kernfragen:
1) Wie kann ich wieder als Sexpartnerfür sie interessant werden?
2) Kann ich als Mann überhaupt wieder sexuelles Interesse an mir bei ihr wecken?
3) Welche Möglichkeiten habe ich, um ihre sexuelle Experimentierfreude zu wecken?

Zu Frage 3) Derzeit überhaupt keine. Dazu müsste sie erst mal wieder dauerhaft Lust auf Sex mit Ihnen bekommen, und davon ist sie ja meilenweit entfernt.
Zu 2) Schwer zu sagen. Leider stehen die Chancen schlecht nach so langer Zeit mit “mechanischem Sex”. Wie ich bereits sagte, hätten Sie da schon viel früher was machen sollen bzw. überhaupt registrieren sollen, dass da was nicht stimmt, und dann reden. Sie meinen zwar, Sie hätten “nie aus unserem Sex eine Beschreibung für unsere Beziehung abgeleitet”, aber das ist falsch gedacht! Der Sex zwischen zwei Menschen sagt SEHR VIEL über deren Beziehung aus.
Zu 1) Bestimmt nicht auf die Art, wie Sie´s derzeit versuchen. Sie sind total fixiert auf Ihre Frau. Ich vermute, sie fühlt sich indirekt (zum Teil vielleicht sogar direkt) von Ihnen bedrängt und hat unterschwellig das Gefühl, dass Sie ständig auf der Lauer liegen, wann da körperlich wieder was laufen könnte. Solange Ihre Frau dieses Gefühl hat, wird sie sich immer noch mehr verschließen.
Sie haben zwar eine sexuelle Auszeit vereinbart, und trotzdem versuchen Sie´s immer wieder:
…”wenn ich im Bett teste, wie es wirklich aussieht und versuche, zwiedeutig/eindeutig Zärtlichkeiten zu geben, bemerke ich die unscheinbaren und doch bestimmten Abwehrreaktionen”…
LASSEN SIE DAS, UM HIMMELS WILLEN!
Ich gebe Ihnen einen sehr ernsthaften Rat: Befolgen Sie die sexuelle Auszeit so akribisch, dass es Ihnen schon übertrieben vorkommt. Mein wichtigster Rat dazu ist, dass Sie nicht mehr das Bett teilen. Überlassen Sie ihr das Schlafzimmer, beziehen Sie ein eigenes Zimmer, in das Sie sich so oft wie möglich zurückziehen.
Rat Nr. 2: Dass Sie das Bedürfnis Ihrer Frau nach Abstand über Gebühr respektieren und z.B. nicht mehr ins Bad kommen, wenn sie drin ist, sowie am Zimmer Ihrer Frau anklopfen. Halten Sie auch außerhalb des Bettes Ihre Finger im Zaum, respektieren Sie, dass Ihrer Frau nicht nach Zärtlichkeiten zumute ist.
Noch besser wäre tatsächlich eine komplette Auszeit, wie ich sie in meiner ersten Antwort formuliert habe. Also Ihre Frau zu bitten, für einen Monat (oder so) auszuziehen, oder dass Sie das tun – oder Sie verreisen ein paar Wochen.
Möglichst bald, bitte! Die Krise ist JETZT, und wenn Sie weiterhin schmachtend um Ihre Frau herumwieseln, wird sie das Gegenteil von Liebe und Begehren entwickeln, nämlich Überdruss und leise Verachtung.

Wenn Ihre Frau sich vom bisherigen Alltag mit Ihnen ausgehöhlt fühlt, müssen Sie ihr Gelegenheit geben, auf ihre Weise wieder Inhalte zu finden. Ich denke, Ihre Frau braucht jetzt viel Zeit für sich allein (d.h., ohne Ihre Gegenwart!), um herauszufinden, was sie tun kann, um sich wieder komplett zu fühlen.

Sie fragten in Ihrem ersten Brief:
…”kann ich nur mit Distanz ihr Interesse wieder wecken? Oder sollte ich weiterhin freundschaftliche Nähe wahren, wodurch aber der sexuelle Reiz vielleicht vollständig bei uns beiden zum Erliegen kommt?”
Letzteres stimmt mit Sicherheit, und ersteres ist die einzige Chance. Kann klappen, kann nicht, aber alles andere klappt mit Sicherheit nicht. Wie Sie schon selbst bemerkten: Romantische Abende und dergleichen vermögen nichts auszurichten, “da es das eigentliche Desinteresse nicht aufhebt”.
Was wieder die Frage aufwirft: Wie gewinnt ihre Frau wieder Interesse an Ihnen? Und das sollten Sie jetzt erst mal gar nicht so sehr sexuell sehen, sondern an Ihnen als MANN – als interessantem Mann.
Ich habe unseren Briefwechsel einem befreundeten Therapeuten geschickt, und da er nicht viel Zeit hat, hat er nur kurz was dazu geschrieben:

“Liebe Beatrice,
Was mir am meisten auffiel, ist sein völliges Absorbiertsein von den Wünschen seiner Frau. Was will er eigentlich, wie geht es ihm eigentlich in seinem Leben unabhängig von Kindern und Beziehung, war er bis dahin völlig zufrieden mit ihrer Beziehung? Hat er Interessen, Freunde, ein eigenes Leben, oder geht er ganz in der Familie auf und verlässt sich für all seine Bedürfnisse nur auf seine Frau? Falls dem so sein sollte, kann ich den Distanzwunsch der Frau gut verstehen.”

Die logische Konsequenz daraus: Hören Sie auf, sich allzu sehr auf Ihre Frau zu fixieren, nehmen Sie sich mal wieder als Individuum mit eigenem Willen, eigenen Wünschen, eigenen Interessen wahr – und gehen Sie diesen nach, soweit es Ihre Zeit nur irgend erlaubt!
Totale Harmonie und völliges Aufeinanderbezogensein – das mag gut sein für den reibungslosen Alltag, aber für die Erotik ist es PURES GIFT!!!
Sehr genau ist das erklärt in meinem Buch “Sexbewusstsein”.

Ferner empfehle ich Ihnen dringend, eine Eheberatung aufzusuchen. Ihre Frau ist nicht bereit dazu, aber Sie können auch allein hingehen – das wird Ihnen auch viel bringen.
Alles Gute
Beatrice Poschenrieder

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