Meine Freundin ist so zickig und ich mag eine andere – gleich trennen oder warten?

Seine Freundin zickt ihn nur noch an, nun hat er ein tolles Mädel kennengelernt. Bleiben oder trennen? Obendrein geht er bald ins Ausland…

Meine Partnerin bzw Freundin ist zickig, launisch, anstrengend

Hi Beatrice,
ich stecke in einer Zwickmühle und hoffe, du kannst mir einen Weg weisen, da rauszukommen.
Ich bin seit anderthalb Jahren mit meiner Freundin zusammen. Eigentlich galten wir immer als Traumpaar, waren absolut verknallt ineinander und alles war wunderbar. Aufgrund beruflicher Umstände ihrerseits können wir uns nicht mehr so oft sehen und wenn, dann ist sie angespannt, müde, zickig und zickt mich an, was sie auch bedauert, aber sie sei nun mal so, wenn sie müde ist. Sie bat um Nachsicht, welche ich auch gerne gewährte. Wir werden beide in wenigen Monaten ins Ausland gehen (jeder in ein anderes Land) und hatten vor, uns einvernehmlich zu trennen, damit wir uns nochmals die Hörner abstoßen können, bevor wir dann, wieder zurückgekehrt, zusammenziehen.

Nun ist aber folgendes passiert: In der Uni hab ich ein sehr nettes Mädchen kennengelernt, ich hatte eigentlich nur vor zu flirten, aber sie stieg sofort ein, und bislang blieb es beim heftigen Flirten (ihrerseits mehr beabsichtigt). Doch mein Gewissen plagt mich schon jetzt. Sowohl meine Freundin als auch die Andere wissen nichts voneinander. Wenn jetzt nicht das Problem da wäre, dass die Beziehung mehr als mäßig läuft und die “Andere” sehr bezaubernd ist, könnte man sie sich einfach aus dem Kopf schlagen. Generell wäre ich bereit die Beziehung zu beenden, da ich schon vorher darüber nachdachte und mir jetzt ein guter Grund (für mich selbst) gegeben ist, aber andererseits wird sich die Beziehung in wenigen Monaten sowieso “auflösen” und man könnte es friedlich zu Ende gehen lassen. Ich liebe meine Freundin immer noch, doch es ist sehr schwer mit ihr zusammen zu sein, da sie viel verlangt und wenig gibt und wir quasi eine Dreierbeziehung mit dem Herrn Alltag führen. Und bevor ich irgendwas mit der anderen auch nur im Ansatz anfange, möchte ich “frei” sein. Betrügen kommt nicht in Frage. Was denkst Du? Ich wäre sehr dankbar für einen Rat.
Schönen Gruß von Fabian

Hi Fabian,
ich rate dir, die andere wirklich gut kennenzulernen, um besser abschätzen zu können, ob es sich “lohnt“, deine Freundin dafür sehr zu verletzen. Und ich rate dir, mit der anderen noch nicht ins Bett zu gehen. Frag sie genau nach ihren Interessen, Zukunftsplänen, vorigen Beziehungen (sprich, ihrer Beziehungsfähigkeit), ihren Absichten in Bezug auf dich usw..
Zu bedenken gilt es ja auch noch, wozu du “was Richtiges“ mit ihr anfangen solltest, wenn du sowieso in ein paar Monaten ins Ausland gehst. Ich weiß ja nicht, wie lange dein Auslandsaufenthalt sein wird, aber wenn das mehr als ein paar Monate sind, wäre es ein bisschen unsinnig, jetzt schon “was Richtiges” mit der anderen anzufangen.
Und während du die andere besser kennen lernst, redest du Klartext mit deiner Freundin. Da du ohnehin mit Trennungsgedanken spielst, kannst du genausogut in der Beziehung mal was riskieren und ihr sagen: “Deine schlechte Laune und dein Gezicke kotzen mich so an, dass ich überlege, mich zu trennen, wenn du das nicht änderst.“
Arbeitsstress hin oder her, der Partner ist nicht dazu da, dass man sich an ihm abreagiert! Mach das nicht länger mit! Es gibt andere Wege, um Frust und Aggressionen abzulassen, zum Beispiel beim Sport. Oder sie soll sich einen Box-Sack kaufen. Oder, noch besser, ihren Job bzw. die Arbeitsbedingungen ändern oder auch das ändern, was sie so stresst. Ich meine, du willst ja bestimmt nicht nach deinem Auslandsaufenthalt wieder mit einer Frau zusammenkommen, die dich jedesmal runterzieht, sobald sie Stress hat, oder?
Sie wird erst mal sauer und tief getroffen sein, wenn du ihr das Messer auf die Brust setzst, aber wird spätestens nach einem Tag ins Grübeln kommen. Vielleicht verändert diese rigorose Maßnahme eure Beziehung wieder zum Guten.
Wenn nicht, dann hast du noch einen Grund, Schluss zu machen – und das auch noch mit gutem Gewissen.
Herzlichst
Beatrice Poschenrieder

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