Stöhnst du noch oder kommst du schon? Der sichere Weg zum Orgasmus

Buch von Beatrice Poschenrieder: Stöhnst du noch oder kommst du schon? Orgasmus-Ratgeber

„Stöhnst du noch oder kommst du schon?“ Kurzinfo:

Studien beweisen: Mindestens drei von vier Frauen haben Orgasmusprobleme* – das heißt, dass Frauen, die dies betrifft, „normaler“ sind als die, die problemlos kommen können! Hinnehmen muss frau es trotzdem nicht: sie kann vieles tun, um leichter, öfter oder auch intensiver zu gipfeln!
Dieses Buch zeigt auf leicht verständliche und unterhaltsame Art
• welche Vorurteile und Mythen da heute noch kursieren, sowie die neuesten Erkenntnisse zum Thema
• die unzähligen Grüde, die uns im Weg stehen können
• jede Menge Lösungswege und praktische Tipps (körperlich sowie mental)
• die besten Stellungen, Techniken und Hilfsmittel (z.B. Toys)
• Orgasmus-Tricks für Fortgeschrittene.

*Auch meine intensiven Recherchen bestätigten, dass etwa drei von vier Frauen oft oder immer ihre liebe Mühe mit dem Kommen haben, vor allem beim Zweiersex.
Der Hauptgrund liegt schlicht darin, dass wir keine besonders orgasmusfreundliche Anatomie haben: Die meisten von uns können nicht durch puren Verkehr kommen, weil der Kitzler zu weit weg von der „Hauptverkehrsstrasse“ liegt, und obendrein ist er auch noch so sensibel oder diffizil zu handhaben, dass so manche männliche Müh‘ da vergebens ist.
Komischerweise fällt es immer noch vielen schwer, das anzuerkennen, sondern schieben’s immer wieder auf die Frau: sie sei zu gehemmt, zu verkrampft, nicht entspannt genug oder sonstwie „gestört“. ABER: Wenn es tatsächlich vor allem am Mentalen läge, hätten Männer genausoviele Orgasmusprobleme – oder gar mehr!

Rowohlt Taschenbuch, 10 Euro, ISBN: 978-3-499-62071-3

Eine Übersicht meiner Bücher gibt´s auf „Über mich“!

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LESEPROBE „Stöhnst du noch oder kommst du schon?“:

KAPITEL 6
Orgasmus-Hemmer beim Partner-Sex: Ursachen und Lösungen

Die Hauptursache ist natürlich, wie schon in Kapitel 1 angedeutet, dass die meisten von uns einfach nicht die anatomischen Voraussetzungen haben, um ruckzuck durch schlichtes Rein-Raus oder mechanisches Rubbeln zu kommen. Das verkompliziert die Sache und macht den weiblichen Gipfelaufstieg zu einer hochsensiblen und störanfälligen Angelegenheit – die alle möglichen Faktoren behindern können. Dieses Kapitel wird Ihnen helfen, Ihre eigenen Hindernisse zu erkennen und damit umgehen zu lernen.

Hier zunächst die Übersicht der möglichen Störfaktoren (nähere Erläuterungen zu jedem Punkt weiter unten):
A) Keiner weiß so recht wie – nicht mal Sie selbst
B) Ungenügende Erregung durch zu wenig Vorspiel
C) Sie sind erregt, aber er hält nicht lang genug durch
D) Ihr Partner geht nicht auf Sie ein
E) Ihr Partner ist unsensibel oder unerfahren
F) Zu wenig Bettkommunikation
G) Die sexuelle Wellenlänge stimmt nicht
H) Falsche Stelle
I) Falsche Technik
J) Sie sind zu trocken
K) Müdigkeit, Erkrankung, Alkohol, Drogen, Medikamente
L) Schmerzen oder unangenehme Gefühle im Intimbereich
M) Sie fühlen sich nicht wohl mit Ihrer Verhütung
N) Hormonelle Einflüsse
O) Die Störenfriede im Kopf
P) Sie können sich nicht so recht hingeben
Q) Haben Sie eine „Blockade“?
R) Sie schaffen’s bis kurz davor, aber kommen nicht über die Schwelle
S) Harndrang oder Urinaustritt
T) Seit der Geburt kein Orgasmus mehr
U) Sie kommen zu schnell
V) Sie sind noch sehr jung

A) Keiner weiß so recht wie – nicht mal Sie selbst
Vielleicht hat’s mal einer per Zufall geschafft, aber bei allen anderen geht’s einfach nicht. Vielleicht hatten Sie auch noch nicht viele Partner – oder keinen, der einfühlsam und spielfreudig genug war, um von selbst auf „Ihre“ Methode zu kommen. Denn eigentlich wissen Sie selbst gar nicht, wie…
Falls Sie nicht nur beim Paarlauf unbefriedigt bleiben, sondern auch beim Single-Sex, bitte ich Sie, zuerst Kapitel 5 zu lesen.
Vielleicht befriedigen Sie sich auch nur auf eine ganz bestimmte Art, die er schlecht nachmachen kann oder die Sie ihm nicht mitteilen mögen. Marie (23) erzählt:
„Ich bin seit vier Jahren mit meinem Freund glücklich. Der Sex ist echt schön, meistens werde ich auch total heiß und es ist dann sehr guuuut!!! Trotzdem komme ich nicht. Selbermachen – kein Thema! Habe allerdings schon immer die selbe Technik: an etwas reiben (Kissen, Stofftier, etc.). Ich kann nicht kommen, wenn ich es mit dem Finger versuche.
Genauso ist es, wenn mein Freund es (echt einfühlsam und geduldig) versucht. Ich kann ihm leider nicht genau sagen, wie er es machen soll, weil ich es ja selber nicht mal schaffe, mich mit der Hand zu befriedigen. Das mit dem Kissen klappt auch nur, wenn ich auf dem Bauch liege – auf dem Rücken: zwecklos! Ganz schön eingefahren, was?!
Mittlerweile versuch ich es gar nicht mehr anders, weil ich sonst irgendwann frustriert aufgeben muss. Genauso frustriert und unter Druck fühle ich mich, wenn mein Freund es versucht.“
Ich riet ihr zu versuchen, diese „Fixierung“ (sich auf dem Bauch liegend reiben) aufzulösen, indem sie herumexperimentiert, ob sie nicht auch auf andere Arten kommen kann. Und zwar am besten beim Solo-Sex, weil es im Bett mit dem Freund zu viele Hindernisse gibt – Gedanken, Unsicherheit, Nicht-Fallen-Lassen usw. (siehe auch Kap. 5 und 7).
Meine Idee für den Beischlaf: „Probier mal, wenn du deinen Freund reitest, ob du eine Möglichkeit findest, dich so zu stimulieren wie bei deiner Masturbation (also indem du deine sensible Stelle an ihm reibst). Vielleicht, indem du dich flach auf ihn legst? Und eventuell etwas dazwischenklemmst?“

Eine andere Frau schrieb mir, ihre einzige Methode bestehe darin, dass sie die Beine fest zusammenpresst und ihre Muskeln kontrahiert.
Mein Vorschlag: Sie solle testen, ob für sie eine Stellung mit zusammengenommenen Beinen funktioniert, bei der sie dann das selbe macht wie bei der Selbstbefriedigung. Etwa: Sie liegt auf dem Rücken in der Missionarsstellung, er dringt ein, sie nimmt erst das eine Bein, dann das andere nach innen zwischen seine Beine. Dann kann er vorsichtig anfangen zu stoßen – vorsichtig, weil er sonst schnell herausrutscht. Und sie soll die Augen schließen und sich auf ihre Kontraktionen (und ihre Sex-Phantasien?) konzentrieren.
Das selbe könnte auch in einer seitlichen Position klappen.

B) Ungenügende Erregung durch zu wenig Vorspiel
Hier ist er – der häufigste Hintergrund des behinderten Höhepunkts!
Denn der Höhepunkt heißt ja nicht von ungefähr so, stellt er doch den Höhepunkt einer starken körperlichen und/oder geistigen Erregung dar. Ergo: Bei zu wenig Erregung kein Orgasmus. Völlig logisch. Trotzdem scheinen viele Frauen zu glauben, er müsste sich auch „irgendwie so“ einstellen, selbst wenn das Liebesspiel in etwa so antörnend ist wie Wäschewaschen.
Und mancher Mann wiederum glaubt, die Frau könne im Prinzip so kommen wie er: durch Koitus oder zielgenaues Hantieren an den Genitalien. Also gehen sie den kürzesten Weg zum Geschlechts-, Oral- oder Handverkehr und wundern sich, dass fast garnichts passiert.
Was viele Männer wie auch Frauen übersehen, ist, dass die weiblichen Intimteile meist erst für sexuelle Reizung empfänglich werden, wenn bereits eine gewisse Grunderregung besteht. Und diese stellt sich nicht unbedingt ein, indem der Partner schnurstracks ans Eingemachte geht. Ohne diese Initialzündung löst das Hantieren an der Brust und im Schritt oftmals keine Wohlgefühle aus, sondern vielleicht sogar Abwehr.
Diese Grunderregung oder Initialzündung ist ja nichts anderes als die Bereitschaft zum Sex, dieses „ich will es jetzt haben“. Das ist bei der Mehrzahl der Männer irgendwie fast immer von selbst da, bei den Frauen eher nicht. Natürlich gibt es einige Ausnahmen:
Der Lover ist frisch oder nur selten zu haben, man ist schwer verliebt, hat günstige hormonelle Schübe (etwa mitten im Eisprung oder in der Schwangerschaft), die sexuelle Chemie passt so gut, dass allein sein Geruch oder ein Kuss das Begehren auslöst…
Aber die Mehrzahl der Akte findet ja in festen Beziehungen statt, wo man eben nicht mehr so heiß aufeinander ist und das Feuer erst entfacht werden muss. Und das kommt kaum zum Lodern, wenn das Vorspiel zu kurz und nicht nach Ihrem Gusto ist.

Ein Wort an die Männer
Falls Ihre Partnerin immer weniger aufs Vorspiel reagiert, kann das daran liegen, dass Sie zu oft den „bewährten Weg“ einschlagen. Zum Beispiel das bei Männern recht beliebte „3M-Programm“ (Mund – Möpse – Muschi): ein paar Minuten wird geküsst, währenddessen knöpft man sich schon mal die Brüste vor und steuert dann unverzüglich den Zielort an, um dort alsbald in die Hauptverkehrsstraße einzufahren. Unser Urteil: verzichtbar! Denn das vermittelt der Frau, dass es dem Gefährten nicht so sehr um sie geht – sondern darum, möglichst schnell „das Eine“ zu kriegen.
Ausserdem können sich die Vorlieben auch ändern. Von daher bleibt unsere Lust länger frisch, wenn Sie viel Abwechslung ins Vorspiel bringen, regelmäßig auf Erkundungsgang gehen (vom Scheitel bis zur Sohle!) und vor allem immer mal wieder Körperteile einbeziehen, die nicht direkt mit Sex zu tun haben.

((usw.usf…. Dieses Kapitel ist das größte im Buch und umfasst 100 Seiten!))

© Beatrice Poschenrieder

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