Will sie mich ungewollt zum Vater machen?
Meine Geliebte (38) drängt mich, keine Kondome mehr zu benutzen. Angeblich hat sie sich vor einigen Jahren sterilisieren lassen
Sehr geehrte Beatrice,
ich besuche regelmäßig deine Seiten hier und habe nun auch eine Frage. Ich habe eine nicht ganz einfache Beziehung zu einer 16 Jahre älteren Frau (sie 38, ich 22). Eins der Themen ist unsere Verhütung. Bisher habe ich immer Kondome benutzt. Sie drängt mich nun regelrecht dazu, diese nicht mehr zu benutzen. Angeblich hat sie sich vor einigen Jahren sterilisieren lassen, was ich nicht ganz nachvollziehen kann und eigentlich auch nicht plausibel ist. Ich glaube ihr das nicht, dieses habe ich ihr aber nicht gesagt.
So ein Eingriff bei einer Frau hinterlässt doch Operationsnarben, oder? Wo wären diese Narben konkret zu suchen?
Vielen Dank!
Hanno (22)
Lieber Hanno,
bevor ich was dazu sage, hätte ich ein paar Rückfragen:
1) Hat sie Kinder, wenn ja, wie viele?
2) Seit wann seid ihr zusammen?
3) Habt ihr eine Beziehung oder ein Verhältnis? Und wie gestaltet sich das genau zwischen euch?
4) Warum bist du ihr gegenüber so misstrauisch?
Bitte antworte, und ich antworte
Beatrice
Sehr geehrte Beatrice,
vielen Dank für deine schnelle Reaktion. Hier die Antworten:
1) Kinder? Nein.
2) Zusammen sind wir seit 4 Monaten.
3) Wir haben ein Verhältnis, sie ist verheiratet. Wir treffen uns mehr oder wenig heimlich. Ich glaube, dass ich eher mit dieser Heimlichkeit ein Problem habe als sie. Auf die Frage, was würde passieren, wenn uns einer von aus ihrem Bekanntenkreis zusammen sehen würde, antwortet sie ganz lapidar: na und …?
Ich wohne in einer WG, bisher hatte ich „sturmfrei Bude“, da meine Mitbewohner über die Semesterferien ihre Zimmer verlassen haben. Wahrscheinlich können wir uns nun nicht mehr so häufig treffen.
4) Warum ich ihr gegenüber so misstrauisch bin: Mir gegenüber hat sie erwähnt, dass sie auch gerne Kinder gehabt hätte. Damals hätten sie keine Zeit dazu gehabt (Beruf, Hausbau, lange Auslandsdienstreisen ihres Mannes, etc.). Jetzt kommen die sexuellen Probleme ihres Mannes dazu.
Für eine Sterilisation gibt es für mich keine nachvollziehbaren Gründe.
Hinzu kommt, dass sie bei Verkehr diesem widersprechende Äußerungen von sich gibt:
„Begatte mich …“
„Sei mal ein richtiger Mann und lass das blöde Gummi weg…“
„…ich wünsch mir ein Kind von dir…“
Diese Äußerungen stören mich zwar nicht, haben mich aber sehr nachdenklich gemacht, ich werde den Eindruck nicht los, dass sie mich zum „Zeugen“ benutzen will.
Vielen Dank, Hanno
Lieber Hanno,
auch ich kann mich dieses Eindrucks nicht erwehren. Au weia! Lass das Kondom bloß nicht weg, es sei denn, du willst Vater werden und mit dieser Frau auf lebenslang durch ein Kind verbunden sein. Was ich persönlich, wenn ich mal meine subjektive Meinung äußern darf, für keine gute Idee halte. Nicht nur, weil ihr Mann dir den Kopf abreißen würde, wenn du sie schwängerst. Auch aus vielen anderen Gründen. Irgendwie ist mir diese Frau nicht geheuer, und ich denke, du bist aus gutem Grund misstrauisch. Zum Beispiel würde auch ich ihr nicht abnehmen, dass sie sterilisiert ist. Normalerweise nehmen Frauenärzte keine Sterilisation an einer Frau vor, die noch recht jung ist und die noch keine Kinder hat, aber einen Kinderwunsch. Das wäre ärztlich unverantwortbar, so einer Frau auf immer die Möglichkeit einer Schwangerschaft zu nehmen.
Operationsnarben muss es übrigens nicht unbedingt geben. Heutzutage erfolgt der Eingriff meist mit einem Laparoskop (ein stabförmiges Instrument, das sehr schmal ist) durch einen winzigen Schnitt im Bauch, so dass man das später nicht oder fast nicht sieht. Es gibt auch eine andere Methode, wo der Eingriff durch die Scheide in der Gebärmutter gemacht wird – also völlig ohne Schnitt.
Wenn ich abschließend etwas zu deinem Brief sagen darf…
Warum tust du dir diese Affäre an? Ist der Sex so gut, dass er die Risiken und Nachteile aufwiegt? Wäre es nicht besser, du verwendest deine Zeit und Energie darauf, ein Mädel zu finden, mit der du dich treffen kannst, so oft du magst, die zu dir steht und der du vertrauen kannst?
Herzlichst
Beatrice Poschenrieder