Ich tue alles für ihn, aber er will nicht mit mir zusammenziehen
Ich arbeite Vollzeit, mache meinen Haushalt, putze auch bei ihm, wasche seine Wäsche, gehe für ihn einkaufen und passe auf seine Kinder auf
Liebe Beatrice,
ich bin seit ca. 3 Jahren mit meinem Freund (38) zusammen, ca. 1,5 Jahre heimlich, weil er noch mit seiner Frau zusammen war und jetzt seit 1,5 Jahren offiziell. Mein Problem ist, ich würde gerne mit ihm zusammenziehen, er möchte aber nicht. Er meinte, er möchte es mir nicht zumuten, mit ihm zusammen zu wohnen, weil er zeitweise sehr unter der Trennung von seinen beiden Kindern leidet und dadurch oft sehr launisch ist. Außerdem habe ich das Gefühl, dass ihm die Scheidung von seiner Frau zu schaffen macht, weil sie sich oft streiten, es geht dann um finanzielle Dinge und um die Kinder. Hinzu kommt, er ist selbständig und arbeitet am Tag ca. 12 Stunden und oft geht es auch sehr stressig in der Firma zu, dann ist er manchmal sehr gereizt in der kurzen Zeit, die wir miteinander haben.
Ich vermute, dass er nicht mit mir zusammenwohnen möchte, weil er Angst hat, dass ich ihm auch noch Stress mache. Würde ich aber nicht machen, weil ich mich gut in seine Situation reinversetzen kann. Es geht mir darum, ihm näher zu sein, weil ich ihn liebe. Außerdem gehe ich Vollzeit arbeiten, muss mich um meinen Haushalt kümmern und putze zusätzlich auch seine Wohnung, wasche und bügle seine Wäsche, gehe für ihn einkaufen und passe gelegentlich auf seine Kinder auf. Das belastet mich manchmal aus Zeitgründen – wenn wir zusammen wohnen würden, wäre alles einfacher.
Meine Frage ist jetzt, soll ich ihm Zeit lassen (er weiß, dass ich gerne mit ihm zusammen wohnen möchte), oder wie kriege ich ihn dazu, seine Meinung zu ändern?
Soll ich immer auf verständnisvoll machen oder auch mal mit der Faust auf den Tisch hauen?
Bin schon auf Deine Antwort gespannt
Dana (32)
Hi Dana,
warum sollte er mit dir zusammenziehen, wo du jetzt schon alles für ihn tust und dich mit deiner „Nebenrolle“ zufrieden gibst und ihm alles nett machst? So wie´s jetzt ist, ist´s doch paradiesisch für ihn, warum sollte er diesen Zustand ändern wollen?
Logische Konsequenz: Nimm ihm nicht mehr alles ab, oder besser gesagt, nimm ihm NICHTS mehr ab, oder bist du etwa seine Mutter und er der hilflose 8jährige Junge? Liebt ein Mann etwa eine Frau, die ihn so bemuttert?
Wenn er so viel arbeitet, dann wird er ja wohl ein paar Kröten übrig haben für eine Putzfrau und einen Babysitter.
Sprich, hör auf, seine Haushälterin und das Kindermädchen zu spielen. Warum tust du das überhaupt? Ich schätze, damit er mehr Zeit für dich hat… aber funktioniert es wirklich? und weiß er es wirklich zu schätzen?? Vermutlich nicht, sonst würde er mehr Zeit freischaufeln für dich und mit dir zusammenziehen. Auch hier die Frage: Ist eine Frau, die sich zur kostenlosen Haushälterin und Kinderfrau degradiert und dafür nicht mal versorgt wird, die Frau, die einem Mann Achtung und Liebe abgewinnt?
Aber auf den Tisch hauen und meckern wäre auch nicht das Richtige. Denn er soll ja den Eindruck bekommen, dass jede Minute gemeinsamer Zeit mit dir ein Hauptgewinn ist. Und das erreichst du weder durch Hausarbeit noch durch Klagen oder Druck. Sondern indem du
1) dafür sorgst, dass es dir selber gut geht und du aus jeder Pore Zufriedenheit und Ausgeglichenheit strahlst;
2) dich eher ein bisschen rar machst (vorübergehend!) bzw. gelassen damit umgehst, wenn er noch weniger Zeit für dich hat, sobald er seinen Kram wieder selber machen muss (gelassen damit umgehen: deine eigene Zeit ausfüllen, z.B. Freunde treffen, Hobbies pflegen);
3) die wenige gemeinsame Zeit so gestaltest, dass sie sowohl für ihn als auch für dich so angenehm wie möglich ist. Sprich: Für die Hausarbeit und das Kind soll er sich eine Hilfe zulegen, du bist für den Bereich „Liebe, Körperkontakt und schöne Zeit“ zuständig. Zärtlichkeit, Sex, positive gemeinsame Erlebnisse, Unternehmungen, zusammen relaxen usw.
Verliere kein Wort mehr über´s Zusammenziehen. Männer blocken bei Druck noch mehr als wir Frauen. Und die Argumente deines Freundes verstehe ich durchaus. Er muss von selber auf die Idee kommen, dass die Zeit mit dir so kostbar ist, dass er mehr davon haben will – und die kriegt er am besten, indem er mit dir zusammenwohnt. Falls du es schaffst, konsequent zu sein, wird es irgendwann klappen – es sei denn, er ist sich der Beziehung nicht sicher.
Bitte lies dazu unbedingt diese Artikel:
• Er fasst mich nicht an, redet kaum mit mir, ich fühle mich wie seine Mutter!
• Ich reibe mich für ihn auf, er kümmert sich um andere Frauen
• Mein Freund ist nur noch müde und lustlos
• https://www.liebesberaterin.de/rat/mein-freund-nur-noch-muede-lustlos-teil-2.php
• Ich bin gestresst und mein Freund unterstützt mich nicht
Und lies auch folgendes Buch (es gibt dir die genaue Anleitung, was du tun sollst und was nicht):
«Das Geheimnis, wie sich ein Mann wieder in Sie verliebt: Wie Sie ihn wieder an sich binden, wenn er sich von Ihnen emotional entfernt hat».
Viel Glück
Beatrice Poschenrieder